Zivilitätstheorie

Zusammenfassung

Volker von Prittwitz


Zivilität ist gegenseitiger Respekt in gemeinsamer Verantwortung.


Akteure denken und handeln in mehr oder minder zivilen Beziehungslogiken und Handlungstypen. Sich daraus ergebende Handlungsprozesse sind prinzipiell offen; es lohnt sich also, sich sozial und politisch zu engagieren.


Unilaterale Beziehungslogiken (Interessen-, Macht oder Freund-/Feind-Logik) und Handlungstypen (Verhandeln, vertikale Herrschaft, Krieg) weisen ein vergleichsweise niedriges Zivilitätsniveau auf, multilaterale Logiken gegenseitiger Bindung, faire Verfahren zweidimensionaler Koordination und mehrdimensionale Integrationsformen ein vergleichsweise hohes Zivilitätsniveau - siehe die folgende Tabelle.

Beziehungslogiken Handlungstypen Zivilität (Niveau)
Gegenseitige Bindung (multilatral) Integration: Mehrdimensional Entfaltet
Gegenseitige Bindung (multilateral) Verfahren: Zwweidimensional Gesichert
Interesse (unilateral) Verhandeln: Horizontal Offen
Macht (unilateral) Herrschaft: Verikal Unsicher/Gering
Freund-/Feuind (unilateral) Krieg Keine

Alle Beziehungslogiken und Handlungstypen können sich miteinander kombinieren, insbesondere unilaterale Denk- und Handlungsformen einerseits und multilaterale Denk- und Handlungsformen andererseits . Unilaterale Beziehungslogiken (Interessen-, Macht-, Freund-/Feind-Logik) verstärken sich untereinander, aber auch Koordinationsformen gesicherter und entfalteter Zivilität.


Während die allgemeine Zivilitätstheorie allgemeine Begriffe, Typologien und Modelle enthält, richtet sich die besondere Zivilitätstheorie auf besondere Handlungsbereiche, so Recht, Staat, Politik, Wirtschaft, Religion, Wissenschaft, Spiel und Sport, Familie und Nachbarschaft.

Die Zivilitätstheorie wurde erstmals 2018 als Theorie der zivilen Moderne vorgestellt und danach ständig weiterentwickelt. Sie können hier die Theoriefassungen von 2025 (Allgemeine Zivilitätstherorie), 2023 (Allgemeine und Besondere Zivilitätstheorie) und 2018 im PDF-Format frei lesen und downloaden.

Victoria V. Lauritsen



Die aggressive Opferrolle

Akteure versuchen manchmal, in einer Opferrolle aggressiv Machtansprüche durchzusetzen.